Rara
Regie: Pepa Sam Martin, Chile 2016, 90 Min
Auf den ersten Blick sieht der Alltag in Saras Familie ganz normal aus. Schule, Aufgaben, Knatsch mit der Schwester, Herzklopfen bei einem der Jungs in der Klasse, Hänseleien, gemeinsames Essen am Familientisch. Sara ist 12, bald kann sie ihren 13. Geburtstag feiern und freut sich schon auf ihre Fest. Eigentlich möchte sie das ganz normal zu Hause feiern, doch in der Schule hört sie ab und an Fragen, die sie verunsichern. Denn Saras Mutter hat den Vater ihrer beiden Töchter verlassen und lebt mit ihnen und einer Frau zusammen. Für Sara und ihre jüngere Schwester Calina die selbstverständlcihste Sache der Welt, fürs Umfeld nicht immer. Und auch ihr Vater hat Bedenken und fühlt sich zum Eingreifen berufen.
Der einfühlsame Spielfilm ist inspiriert von einem Justizskandal, der sich in Chile über Jahre hingezogen hat, ein Krieg Mann gegen Frau, Hetero- gegen Homosexuelle, ein Kampf um Kinder und Menschenwürde. Doch der Film konzentriert sich nicht auf den Gerichtsfall, sondern erzählt seine Geschichte aus der Perspektive der zwölfjährigen Sara.
Die junge Regisseurin Pepa San Martin und ihre Drehbuchautorin Alicia Sherson erzählen einfühlsam aus dem Alltag eines Mädchens an der Schwelle zur Pubertät. Mit der Selbstverständlichkeit, mit der die beiden Frauen ihre Beziehung leben, greifen sie ein Thema auf, das keine Nationalität kennt, wohl aber viele Vorurteile.
Drehbuch, Alicia Sherson, Pepa San Marfin,
Fassung Spanisch mit deutschen Untzertiteln
FSK ab 12
Berlinale 2016: Großer Preis der Internationalen Jury Generation für den besten Film.