Hello Hemingway

19,90
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Regie Fernando Perez, Kuba 1990
Er gehört zu den Schlüsselwerken der modernen Literatur: Ernest Hemingways Kurzroman "Der alte Mann und das Meer". Der Kubaner Fernando Pérez hat das Buch filmisch gelesen, im besten Sinne des Wortes umgesetzt. Bereits 1936 hatte Ernest Hemingway in einem Prosastück, das er im "Esquire" veröffentlichte, vom Kampf eines alten Fischers mit einem immensen Fisch erzählt. 1952 dann erschien der atmosphärisch dichte Kurzroman "The Old Man And the Sea" als sein letztes vollendetes Werk. Santiago fährt darin mit dem Fischerjungen Manolin zur See: Ohne Erfolg. Nach 84 Tagen erst beisst ein Schwertfisch an, der grösser ist, als das Boot des Alten. Ein Kampf beginnt, getragen vom Glauben des Fischers: "Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben." 1958 hat John Sturges Hemingways Buch mit Spencer Tracy in der Titelrolle verfilmt, ohne den Autor damit glücklich zu machen. Tracy sehe aus, soll Hemingway das Spektakel kommentiert haben, "wie ein steinreicher Schauspieler, der einen Fischer spielt." Der Kubaner Fernando Pérez vermeidet diesen Zwiespalt nicht nur, er setzt ihn in seinem Spielfilm "Hello Hemingway" gleichsam mit um. Sein Film spielt um 1958 herum, zu der Zeit also, da Hemingway auf Kuba lebte und die Tage des US-Putschisten Batista gezählt waren. Im Zentrum steht kein alter Fischer vielmehr die Schülerin Larita, die in ärmlichen Verhältnissen in nächster Nachbarschaft zu Hemingways Villa lebt und fasziniert ist von seinem letzten Buch. Larita bereitet sich aufs Abitur vor und träumt von einem Stipendium fürs Studium in den USA.
 
Fernando Pérez verwebt ihre Geschichte mit der Lektüre von Hemingways Buch, führt die Allegorie raffiniert auf den Boden der Realität zurück. Da wird das Meer Hemingways zum gesellschaftlichen Umfeld Laritas, da wird der Schwertfisch zum Stipendium, werden die Haie zu Menschen, die dem Mädchen Biss um Biss ein Stück ihres Traumes, ihrer Hoffnung nehmen. Immer wieder zeigt Pérez seine Schülerin auch an jenem Ozean, der als verbindendes Bild zum Buch bestehen bleibt, kulminierend in jenem Punkt, da Hemingways Text sich mit der Befindlichkeit Laritas deckt: "Er blickte über das Meer, und er wusste, wie allein er jetzt war."
 
"Hello Hemingway" zeigt, wie allein man sein kann, auch wenn man von Menschen umgeben ist. Die Selbstgespräche des Alten sind übergeführt in Tagebuchnotizen der Schülerin, die immer wieder hinaufschaut zur Villa ihres bekannten Nachbarn. Hemingway aber, seine Welt und die Welt der höheren Bildung sind für Larita so mühselig einzufangen wie der übergrosse Schwertfisch für den alten Mann. Die Parallelen zum Buch sind - überhört man die süssliche und simpel untermalend eingesetzte Musik - unaufdringlich gezogen, schälen sich gleichsam aus dem kubanischen Alltag jener Jahre heraus, in den die Filmhandlung eingebettet ist. Reizvoll an Pérez' Vorgehen ist sein persönlicher Zugang: Fern einer Literaturverfilmung, nah einer Lektüre. Entsprechend weitet sich sein Blick vom Kampf des Einzelnen aufs Erwachsenwerden, auf den Kampf zur Überwindung sozialer Schranken, aufs Frau werden und Frausein in einer nach männlichen Kriterien definierten Gesellschaft. Der Film spielt um 1958 herum, zu der Zeit also, da Hemingway auf Kuba lebte und die Tage des US-Putschisten Batista gezählt waren. Im Zentrum steht kein alter Fischer vielmehr die Schülerin Larita, die in ärmlichen Verhältnissen in nächster Nachbarschaft zu Hemingways Villa lebt und fasziniert ist von seinem letzten Buch. Larita bereitet sich aufs Abitur vor und träumt von einem Stipendium fürs Studium in den USA. Fernando Pérez verwebt ihre Geschichte mit der Lektüre von Hemingways Buch, führt die Allegorie raffiniert auf den Boden der Realität zurück. Da wird das Meer Hemingways zum gesellschaftlichen Umfeld Laritas, da wird der Schwertfisch zum Stipendium, werden die Haie zu Menschen, die dem Mädchen Biss um Biss ein Stück ihres Traumes, ihrer Hoffnung nehmen. Immer wieder zeigt Pérez seine Schülerin auch an jenem Ozean, der als verbindendes Bild zum Buch bestehen bleibt, kulminierend in jenem Punkt, da Hemingways Text sich mit der Befindlichkeit Laritas deckt: "Er blickte über das Meer, und er wusste, wie allein er jetzt war."
 
Sprache: OV Spanisch
Untertitel: deutsch, français, english
Dauer: 84 Min.
Bildformat: 4/3 NSC, Farbe
Ton: DD 2.0
FSK-Alter: 12+
Ländercode: alle Regionen

 
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Biografie, Filmografie
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